Alltag
Jetzt haben wir Zeit, uns in unserem Quartier umzuschauen. Wir wohnen mitten drin, etwas ältere, 6-8 stöckige Häuser, ein Boulevard mit Tram, und vielen Cafés und kleinen Läden, Parks und Spielplätzen, die abends im Dunkeln von den Kindern noch genutzt werden, da Abendessen ja erst um 21 Uhr oder später ist. Die Mütter, Väter, Grossmütter, oder Grossväter nutzen die Zeit für einen Schwatz, warm angezogen im Wintermantel oder der Daunenjacke und einem dicken Schal um den Hals, es sind etwa 16-18°. (abends)
Zu Fuss haben wir etwa 15 Minuten bis zum Strand. Den wir mitsamt unseren Stühlen und Büchern besuchen, um einen gemütlichen, warmen Nachmittag zu verbringen. Wenn man nicht zu sehr Richtung Land schaut, ist es einigermassen schön, leider können wir die Ohren nicht verschliessen vor dem Strassenlärm.
Wie in vielen Städten, geht genau hinter den Palmen der Küste entlang eine mehrspurige Strasse, die rege benutzt wird, obwohl es eine Autobahn hat, die die Stadt grossräumig umfährt. Die kostet aber und ist länger. Noch Fragen? Wir haben uns schon einige Lösungsvorschläge ausgedacht, aber das interessiert wohl niemanden so richtig, leider.
Bei einem Kaffee findet Martin in einer Zeitung eine Anzeige: Am Sonntag-Morgen ab 10–14 Uhr: Einweihung eines Fahrradweges in einem Quartier, nicht weit von unserem entfernt. Mit Musik, einem Mechaniker, einer kleinen Velostrasse für Kinder, Ständen mit Getränken und einem Bus, der über den ÖV informiert. Ja das ist genau etwas für uns, da gehen wir hin und schauen mal, was da so läuft.
Das ist ganz professionell aufgezogen, mir kommt der Slow-up in seinen Anfängen in den Sinn, als wir auf den Platz kommen, wo alles schön abgesperrt ist. (für alle Nicht-Schweizer: ein Event für Fahrradfahrer, der etwa 12x im Jahr stattfindet und tausenden von Menschen viel Spass macht! ) Eine Ambulanz steht in der Nähe, es hat Polizisten und andere uniformierte Leute, da hat es auch noch ein paar Fahrradfahrer, mit Mountainbikes oder Renner, in voller Montur, und ein paar Kids und einige Familien, die ohne Fahrrad gekommen sind. Und eine Truppe Musiker, die ohrenbetäubende Trommel-Rhythmen spielen.
Wir stehen ein bisschen herum, werden angesprochen, unsere Velos fallen auf, vor allem die Nabenschaltung, die ist hier gar nicht üblich. Wir kommen ins Gespräch mit einem Mann der uns von der Leidensgeschichte der Fahrradfahrer erzählt, die eher rückwärtsgehende Akzeptanz und Hilfe von der Stadt, von der Bevölkerung, welche gar nicht wissen will, was sie mit dem Fahrrad machen könnte, und wie gut ihnen das täte!
Dann fährt eine Gruppe von etwa 30 Menschen los, um den neuen Abschnitt des Radweges einzuweihen, Martin und ich bleiben da und beobachten das Ganze, erhalten einen Karte mit allen Buslinien und Fahrplänen, und noch besser: eine Karte mit allen Radwegen drauf. Das ist wichtig, weil es kaum Wegweiser gibt und man die Wege nicht so gut findet. Auf dem Nach-Hause-Weg probieren wir einen Radweg aus, noch ganz lustig, leider sind die Rotlichter hier immer sehr lange rot, es hat viel zu viele Ampeln, was einem so richtig zu „Rotfahrern“ macht. Auf der Karte sind Sportplätze und Schwimmbäder eingezeichnet, da wollen wir uns eines ansehen. Denn:
Der Bewegungsmangel mit gleichzeitiger super guter Ernährung, ist nicht gerade förderlich, um ein ideales Gewicht zu erhalten. Es gibt 2 Möglichkeiten: weniger essen (sehr schwierig) oder Sport treiben (etwas weniger schwierig). Da Martin gerne schwimmt, wäre das die Lösung. Und was für eine: Das Monats Abo ist sehr günstig, (33Euro) und alles ist inbegriffen: die ganze Halle mit den Maschinen, das Schwimmbad, eine Sauna und Warmwasser-Pool, und für mich interessant: Die vielen Kurse, die man besuchen kann, Body-Pump, Body-Combat, Latin-Dance, und Step und Pilates und Yoga, und…..
Wir bekommen 2 Gratis Eintritte, um einen Tag lang mal alles auszuprobieren, am Sonntag wird um 15 Uhr geschlossen. Mittagessen und Siesta-time!