Am Atlantik
Für die Fahrt von 1000m über Meer hinunter an die Küste brauchen wir 2 Tage, die Landschaft verändert sich und wir fahren aus der schon etwas braunen Hochebene in grünes, feuchtes Klima. Am ersten Tag noch etwas warm, am zweiten wird es immer kühler, Nebelschwaden hängen in der Luft und gegen Nachmittag beginnt es zu nieseln. Das ist eine Begrüssung! Aber auch eine Vorbereitung auf englisches Klima, so denke ich, als wir die Regenkleider anziehen.
Jetzt wollen wir uns noch etwas von der spanischen Küche verwöhnen lassen, bald ist Ende mit gut essen gehen! Und wir machen noch einen Glückstreffer, wir speisen sehr schön und gut, der Chef präsentiert seinen Gästen das rohe Stück Fleisch am Tisch und berät mit Ihnen, wie er es grillen soll. Noch nie haben wir das erlebt! Da die Stücke recht gross sind, zögern wir etwas, die Kellnerin schlägt uns vor, nur eines zu bestellen. Dafür gibt es dann ein feines Dessert. Wir essen fürstlich und geniessen das Ambiente.
Hier liegt auch das Museum von Altamira in unserer Reichweite. Die Höhle mit den uralten Zeichnungen (18‘000 Jahre alt, neuere Studien sprechen von 42‘000Jahren!) wurde für die Besucher haargenau nachgebaut, nachdem die Original-Höhle Schaden genommen hatte und geschlossen wurde. (Hunderttausende von Besuchern strömten in den 60er und 70er Jahren in die Höhle, und die Zeichnungen wurden von der Atemluft und der Wärme der Menschen schwer beeinträchtigt.)
Das Wetter meint es nicht so toll mit uns, das Meer ist wild und der Wind kalt: (Vorbereitung auf England!) Ein paar Tage lang nieselt es aus dem Nebel, mal mehr mal weniger, und wir sitzen wieder im Zelt zum Essen!
Eindruck macht uns Ebbe und Flut. Das habe ich noch nie so gesehen: Vom gleichen Standort mit nur einigen Stunden Unterschied sind diese beiden Fotos gemacht:
Per Zufall finden wir heraus, dass eine Freundin ganz nahe in den Ferien weilt und wir machen ein Treffen mit ihr ab. Wir verbringen einen halben Tag zusammen, leider gelingt uns die Restaurantwahl diesmal nicht, das Essen liegt schwer auf, und am späteren Abend müssen wir uns ein Schnäpsli genehmigen, um die Verdauung in Gang zu bringen.
Endlich wird auch ein Tag noch so schön, dass ein Besuch an der Beach gewagt werden kann! Dazu ist noch Sonntag, der Strand ist voll! Und wir haben Waschtag.
Die Stadt hat Radwege, aber wie so oft in Spanien sind diese irgendwo zu Ende,…
Wir gehen den Hafen von Santander inspizieren, damit wir dann wissen wo wir durch müssen, sind wir Fussgänger? oder gehören wir zu den motorisierten Fahrgästen? Schon die Reservation der Überfahrt konnte Martin im Internet nicht machen, Fahrradfahrer sind im Bestellvorgang nicht vorgesehen! Also hat er telefoniert und die ganze Bestellung gemacht. Das Bestätigung- Mail liess aber auf sich warten, und am nächsten Tag rief er noch einmal an, aha sie hatte die Endung der Mail- Adresse falsch verstanden, kh, statt ch. Und Martin hatte auch die Reservationsnummer falsch verstanden, aber das war kein Problem, wir sind wohl die einzigen, die nur mit einem Fahrrad aufs Schiff wollen. Die Bestätigung kam dann sofort, dafür doppelt!
Dear Mister Abekklen, your reservation… hoffentlich wird das dann kein Problem, manchmal muss ja der Namen genau mit dem im Pass übereinstimmen?
Den letzten Abend in der Nähe von Santander verbringen wir mit unseren Nachbarn, Engländern, die gerade von der Fähre kommen, um ihre Ferien in Spanien zu verbringen. Verstehen tun sie nicht ganz, dass wir nach England wollen, aber sie können uns ein paar wertvolle Tipps geben für unsere Überfahrt und den Aufenthalt in Great-Britain.
Richtig packen ist angesagt, da wir nur zwei Taschen in die Kabine mitnehmen wollen: