Kopenhagen!

Am Sonntagnachmittag, 27. September, fahren wir nach einer wunderbar einfachen Fahrt durch die Vororte von Kopenhagen in die Velo-Stadt ein!
Trotz neuer Führung des Radwegs Berlin-Kopenhagen finden wir unsere Couchsurfing- Bewelcome- Bleibe ohne Probleme. Wir versuchen ja auch immer wieder unser „widerspenstiges“ GPS einzubeziehen, aber ich traue ihm einfach nicht über den Weg, will es uns doch fast immer über einen Umweg zum Ziel führen! Deshalb nehme ich eben oft das iPad hervor, um meine Super Offline-Karte zu konsultieren. Das ist eine App, heisst Pocket Earth, kostet ein paar Franken und ich kann ganz Europa, (für einen kleinen Beitrag auch andere Teile der Welt) oder auch nur einzelne Länder oder sogar Regionen aufs iPad laden und auch wieder löschen, wenn ich sie nicht mehr brauche. Der einzige Nachteil ist, dass die Höhenkurven nicht drauf sind, was bis jetzt noch kein Problem war, in Spanien aber eins werden könnte;-).
DSC_0694Also, wir wohnen sehr zentral, aber doch sehr ruhig. Das Haus ist aus den 20er Jahren, 6 Stöcke ohne Lift. „Unser“ Zimmer hat einen Erker, von da können wir vom ersten Stock dem Treiben auf der Strasse zusehen. Der Gastgeber Allan ist ein gutmütiger, offener Mensch, hat schon viele Gäste gehabt und dementsprechend auch viele Erfahrungen gemacht. Wir dürfen die Küche brauchen und kochen, was uns sehr Freude macht. Er nimmt uns dann auch mal mit auf eine Tour durch die Pubs des Quartiers, wir könnten wahrscheinlich 20 verschiedene Bier probieren, und zu jedem hat Allan eine Geschichte parat, wie es entstanden ist. Aber irgendwann sind unsere Bierreservoirs gefüllt! Zusammen besuchen wir Christiania, ein freier Staat (oder Freistadt) mitten in Kopenhagen seit den späten 70er Jahren, und auch da kann er uns einiges erzählen. So haben wir einen kleinen Einblick, den wir ohne unseren Gastgeber nicht bekommen hätten.

DSC_0680Und wir flitzen natürlich selber einfach mit dem Fahrrad durch die Stadt, oder setzen uns an einem „strategisch“ guten Platz hin und schauen einfach dem Verkehr zu!
Das heisst, den Massen von Menschen auf Fahrrädern, die da unterwegs sind, auf breiten Spuren, die nur für die Fahrräder sind. Da gibt es viele verschiedene Cargo-bikes, mit einem oder zwei Rädern vorne, beladen mit allerlei, vor allem aber mit Kindern, bis zu drei passen mühelos hinein. Alle Varianten von Velos, vom rassigen Rennvelo bis zum alten Klapperrad, das überraschenderweise an der Kreuzung nicht auseinanderfällt. Die Leute auf den Fahrrädern: in schicker Kleidung, mit Stöckelschuhen und Minirock, im Anzug auf dem Weg zur Arbeit, im Renndress oder kurzer Hose und barfuss in Sandalen (bei ca 13°Celsius und eisigem Wind), oder eben schon mit Daunenmantel und Mütze, Handschuhen und dick um den Hals gewickelten Schal,…Sie fahren superschnell, bis ganz gemütlich, am Handy spielend, mit Stöpsel in den Ohren, nebeneinander in ein Gespräch vertieft, und sogar Händchen-haltend, ohne sich um die nachfolgenden Schnellfahrer zu kümmern…

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Ab dem dritten Tag fühlen wir uns doch schon vertraut mit diesem Verkehr und besuchen per Fahrrad andere Quartiere, und Sehenswürdigkeiten. Und da, bei der little Mermaid, wollen wir wie alle anderen Touristen ein Selfie machen, aber die Kamera bleibt schwarz. ??? Oh, wir haben den Akku in der Ladestation vergessen, was sind wir doch für Anfänger! Zum Glück hat Martin sein Handy dabei, und wir machen damit ein paar Fotos. Später in Nyhavn noch ein paar. Was die Schlösser da am Geländer der Brücke machen? Verliebte hängen die dran und werfen dann nach einem Kuss den Schlüssel ins Wasser, mit der Hoffnung auf ewige Liebe!

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Nun müssen wir doch langsam unsere Weiterreise fertig organisieren. Gebucht haben wir am Mittwochabend einen Flug nach Barcelona (war der günstigste nach Spanien, mit Gepäck und Fahrrädern), nachdem wir vergeblich etwas nach Malaga oder Valencia gesucht haben. In einem Indischen Shop am anderen Ende der Stadt finden wir nach mehrmaligen Nachfragen die ganz günstigen chinesischen Plastik-Taschen, um unsere Fahrradtaschen mitsamt Inhalt zu verstauen. Später zurück in unserem Quartier machen mit einem Velomechaniker einen Termin ab zum Auseinandernehmen und Verpacken der Räder in Kartonboxen, und organisieren den Transport mit einem Lieferwagen, dabei hilft uns zum Glück Allan! An dieser Stelle möchten wir noch einmal ganz herzlich Danke sagen für Deine Gastfreundschaft und Deine Hilfe!
Am Samstag gehen wir bummeln durch die Fussgängerzone, das Wetter ist richtig freundlich, blauer Himmel und im späteren Nachmittag können wir sogar die Daunenjacke ausziehen, als wir an einem windstillen Ort und in der Sonne einen Kaffee trinken.
Am Sonntagmorgen die Überraschung: genau vor unserer Haustüre beginnen Leute einen richtigen Flohmarkt aufzustellen, es kommen immer mehr Leute, mit vollen Taschen bepackte Cargobikes und andere Gefährte mit sich führend und innerhalb einer Stunde stehen ganz viele kleine Stände mit allerlei Sachen zum Verkauf bereit. Das sei der letzte dieses Jahr, erfahren wir von Allan, und natürlich müssen wir da hin, auch wenn wir nichts kaufen können, kein Platz! Trotz Nebel ist die Stimmung schön, viele Menschen tummeln sich da und es wird gekauft, alles ist wirklich billig zu haben. Und wir kaufen trotzdem etwas, nicht für uns, aber für unseren Gastgeber.
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Am Nachmittag packen wir unsere China-Taschen, es hat alles Platz, sogar locker, einfach etwas schwer, denke ich (was sich dann am Flughafen auch bestätigen wird)…

 

Noch ein paar Worte zum GPS: Wir bekommen von einem Warmshower-Host in Barcelona eine Route auf Google maps geschickt, die wir als Route auf unser GPS laden möchten, damit wir dann gut und einfach unser Ziel dort erreichen. Aber: sind wir wohl zu dumm oder einfach nicht gut genug???         oder haben andere auch so Mühe so etwas zu machen? Es dauert auf jeden Fall ca. 3 Stunden, bis wir die gewünschte Route auf das GPS geladen haben sie dort auch finden und in etwa so aussieht wie die auf Google maps! Mal sehen, was dann passiert am Montagnachmittag!

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