Lübeck September

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Wir sind in Lübeck angekommen und bei sehr lieben und interessanten Menschen in einem wunderschönen Haus mit ebensolchem Garten untergekommen.

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Die Fahrt hierhin hat uns viel Spass gemacht, obschon manchmal die Strassen schon ziemlich altmodisch (vielleicht aus der Römerzeit?) und dementsprechend holprig zu fahren, und das Wetter nicht mehr so sommerlich mitgespielt hat. Wir spürten schon „frische Böen“ (natürlich nicht als Rückenwind) und Morgen- Temperaturen von nur noch 7°C!
Die Daunenjacke kommt schon zum Einsatz in den Morgen- und Abendstunden, und Martins Schlafsack erreicht ab und zu seine Grenzen. Aber auch da hilft die Daunenjacke, er stopft sie nämlich unten in den Schlafsack zu den Füssen und hat so ganz schnell warme Füsse. Zum Schutz von unerwünschten Gerüchen packt er sie noch in den gelben Aufblassack von seinem Schlafmätteli.
So bekommen unsere Dinge meistens mehrere Gebrauchsvarianten. Auch mein Daunenkopfkissen habe ich schon umfunktioniert zu einem Sitzkissen, das ist dann wunderbar, wenn mein Allerwertester schön warm hat in unseren doch eher winddurchlässigen Stühlen.
Wir sind auf wunderschön gelegenen Zeltplätzen untergekommen, idyllisch und einsam haben wir uns dann eingerichtet für eine Nacht, meistens sind wir die einzigen, die noch im Zelt übernachten und draussen kochen und essen.

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Bei einem stand an der Rezeption: bitte telefonisch anmelden, das haben wir dann gemacht, er wies mir einen schönen Platz zu und versicherte mir, er komme dann später noch vorbei. Wir genossen zwischen hohen Hecken die Windstille und die Abendsonne, kochten ein feines Menü, unterhielten uns mit einem Paar, die jedes Jahr hier Urlaub machen, aber niemand erschien, um uns zu registrieren.

Am nächsten Morgen als ich aus dem Zelt kroch, hatte es NEBEL und war ziemlich kalt, obwohl es schon 8.00 Uhr war. Vom Ufer her sah ich drei Ruderboote, in jedem ein Mann der fischte. Vom Schilf her zwitscherte aufgeregt ein Schwarm Schwalben, flog auf und herum, langsam kam die Sonne silbern aus dem Dunst, spiegelte sich kurz, um gleich wieder im Nichts zu verschwinden. Eine unwirkliche, wundersame Stimmung! Der Dunst huschte über das fast windstille Wasser, es war einfach fantastisch.DSC_0502

Erst gegen 10 Uhr hatte die Sonne genug Kraft um den Nebel ganz zu vertreiben und wir den Rest von unserem Zelt trocknen und verpacken konnten. Bis um 11 Uhr war immer noch keiner erschienen, um uns zu begrüssen und zu verabschieden.
Zum Glück sahen wir dann noch einen Mann der etwas Gartenarbeit machte, und fragten Ihn. „Der Besitzer sei sehr beschäftigt, und er mache schon ab und zu seine Stellvertretung, wieviel wir denn bezahlen müssten?“ Wir einigten uns dann auf 15 Euro, was wir auch anderswo schon bezahlten.
Nun, hoffentlich hat er das Geld dann weitergegeben!!

Eine kleine Geschichte zum Schlafen im Zelt: Es wird ja schon ziemlich früh dunkel und je nachdem, wann wir angefangen haben zu kochen, sitzen wir noch im Einnachten beim Essen. Das Zelt ist dann noch offen, da wir erst zuletzt die Taschen hineinräumen, da ja fast überall noch etwas drin ist das wir brauchen. Es sieht dann auch immer sofort sehr unordentlich aus, wenn wir irgendwo ankommen.
Im ganz Dunkeln gehen wir zusammen abwaschen und Zähne putzen dann räumen wir noch alles ins Vorzelt, inklusive Stühle und uns, und schliessen die Reissverschlüsse. Es wird eigentlich schnell kuschelig warm im Innenzelt, wir plaudern noch ein wenig und schlafen schnell ein. Aber nachts erwache ich von einem Geräusch, das ich schon von zuhause kenne, wenn nämlich Artemis (unsere Katze) eine lebendige Maus hineingebracht hat.
Es raschelt in unseren Taschen und ich bin hellwach!!! Was kann die Maus alles fressen? Oder Kaputtmachen? In eine Tasche ein Loch machen? Ich erhebe mich, ziehe die Brille an (sonst sehe ich nur verschwommen), öffne den Reissverschluss, was ein Riesengetöse macht, und höre und sehe natürlich nichts mehr. (Die Brille hat sich augenblicklich beschlagen, als ich geöffnet habe.) Mit der Taschenlampe zünde ich über unsere Habe, die da dicht gedrängt unter den Stühlen im Vorzelt steht und sehe natürlich immer noch nichts. Es ist etwas unangenehm kalt da draussen, ich mag eigentlich nicht warten bis sich die Maus wieder regt, sie hält sich verständlicherweise zurück und bleibt mucksmäuschenstill. Gut, Reissverschluss zu, hinlegen, Taschenlampe aus, weiterschlafen! Hah, aber gerade als ich wieder am eindösen bin, raschelt es wieder: jetzt höre ich es ganz genau, die Maus ist in der Tasche mit dem Müesli, ganz sicher! Was tun? Ich wecke mal Martin, obwohl ich weiss, dass er sicher nicht auf Mausjagd gehen wird, mitten in der Nacht. So ist es, er murmelt etwas von, du kannst ja mal nachschauen und dreht sich um. Echt hilfreich!
Dann, eine Idee zuckt durch meinen Kopf: ich öffne einen Reissverschluss, damit die Maus dann, wenn sie möchte, raus kann. So beruhigt, kann auch ich mich wieder umdrehen und endlich einschlafen.
Der Plasticsack mit dem Müesli ist am nächsten Morgen noch ganz und in keiner Tasche finde ich etwas von einer Maus, obschon ich jede genau untersuche, ich will ja keine mitnehmen, etwa noch lebendig! Es reicht, wenn wir die Ohrengrübler, die sich irgendwo im Zelt verstecken, zwangsumsiedeln zum nächsten Camping.

2 Comments on “Lübeck September

  1. … die Nebenerscheinungen der Natur! So funny, eure Geschichten!
    Herzlich, Marianne

  2. Liebe Frau Flügel,
    Danke für die Karte.
    In der Landschulwoche war es wunderschön. Wir waren in der Munichrine.
    Liebe Grüsse von allen!
    Cornelia, Eliana, JANIc, NOé, Fabian, Lukas
    Regula, etc…

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