Ruhepause?

Unser Abstecher zu unseren Kindern in die Schweiz verging wie im Flug, aber das ist eigentlich immer so, wenn wir etwas Schönes unternehmen!
Zurück in Alicante: Ausflüge bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen ans Cabo de los Huertos, wo wir die felsigen Buchten und Strände auskundschaften. Es wird so heiss, dass wir unsere Sonnehüte vermissen! Und beinahe ins Wasser steigen, aber das ist dann doch erschreckend kalt!
Lange Spaziergänge am Meer entlang, jedes Mal ist die Stimmung anders, mit langen Gesprächen über unsere nähere  Zukunft werden zu einem Bestandteil von unserem Alltag.
Wir besuchen einen Velomechaniker in San Joan d’Alacant, Martin muss an beiden Fahrrädern das hintere Kettenritzel umdrehen, es ist schon ziemlich abgenützt.
Beim nächtlichen Ausflug nach Benidorm ins Rock n’Roll House mit unseren Freunden Fran und Marie-Carmen kommt Martin sogar zu einem kleinen Nebenauftritt auf der Bühne bei den „Blues Brothers“.
An der Massa-Critica haben wir neue Leute kennengelernt, diesmal ist Latino-Musik aus den Boxen von Kevin und Sylvia mit dabei, sie sind mit ihren Fahrrädern seit dreieinhalb Jahren in Europa unterwegs. Die beiden haben eine Gruppe Velofahrer (AlicanteCicloturismo) angeschrieben, die sich dem Genussfahren oder Spazierenfahren, dem Cicloturismo verschrieben haben, das noch gar nicht so verbreitet ist wie in Deutschland oder in der Schweiz. Diese Leute haben sich an uns gewandt, ob Kevin und Sylvia bei uns schlafen könnten.
   Claro, wir sind ja geübte Warmshower Gastgeber! Und wir haben viel Spass miteinander, und obwohl Kevin krank ist, führen sie ihr Theater am Samstag im „El Tumbao“, einem Kultur-Lokal, auf. Jaja, ein Theater auf dem Velo! Die beiden sind unterwegs nach Portugal, wo sie den Rest des Winters verbringen wollen. Ihre Fahrräder wiegen etwa das Doppelte wie unsere wenn sie beladen sind, deshalb werden sie noch eine Weile fahren, bis sie dann dort sind. Sie übernachten vor allem bei Warmshowers und helfen ab und zu als „Workaway“. Ihr Budget ist sicher noch viel kleiner als unseres! Sie leben von den Einnahmen des Theaters, das sie im Sommer fast täglich in Frankreich aufgeführt hatten.
Kevin muss sich zuerst auskurieren, bevor sie weiterfahren. Und es wird trotz der kleinen Wohnung und ihrem vielen Gepäck nicht zu eng, im Gegenteil, wir sind direkt froh ein paar Abende gemeinsam zu kochen und zu viert das Wohnzimmer aufzuwärmen.  Da die Wohnung wirklich für den Sommer ausgerüstet ist, hat es nur Einfachverglasung, die Rollladen-Kasten sind regelrechte Lüftungen und wenn der Wind von Osten bläst, zieht es ziemlich ungemütlich durch die ganze Wohnung. 14° (nachts) ist zwar viel mehr als in der Schweiz momentan, aber zum einfach gemütlich Rumsitzen doch ein wenig zu kühl. Wir haben einen kleinen elektrischen Ofen, das muss genügen, sonst fliegen die Sicherungen raus!
Als die beiden uns verlassen gibt es fast schon eine kleine Lücke, aber die füllen wir schnell mit unseren Ausflügen. Die sind manchmal sehr spontan, so wie zum Faro de Santa Pola. Da haben wir nach dem Termin beim Zahnarzt nur kurz einen Kollegen von Fran in seinem Laden besuchen wollen, und daraus ist ein 65km langer Ausflug geworden, von dem wir erst nach dem Eindunkeln wieder nach Hause kommen.
Oder der Samstagsausflug durchs Hinterland zum Essen in El Campello mit unseren Alegres Biciclista-Freunden. Da ist es schon ein wenig kühler geworden, die Ankündigung einer Kältewelle beschäftigt uns aber noch nicht allzu sehr.
Was dann aber kommt muss uns beschäftigen, gezwungenermassen!
In der nächsten Umgebung schneit es, seit 30 Jahren das erste Mal, nachdem in der Nacht die Temperatur auf 1Grad runtergefallen ist!  Fotos zirkulieren in unserem Chat hier, von Schnee und Eis, eine Sensation! Und ich erhalte Winterfotos aus der Schweiz, wo es noch viiiel kälter und viiiel mehr Schnee gegeben hat!!!!!
In Denia hat es geschneit!  In Murcia auch!  Wir müssen zum Glück die Schneeräumungsgeräte nicht montieren!In Bern schneit es auch!
Hier in Alicante regnet es nur in Strömen und ein unangenehmer Wind bläst in Böen bis zu 60km/h aus Osten durch die Wohnung! (siehe oben die Beschreibung!) Wir lassen die Rollladen ganz unten, und verziehen uns mit unserem Ofen und den Schlafsäcken in das kleinste Zimmer und in die Küche, die nach Westen geht. Da verbringen wir fast zwei Tage ohne rauszugehen, wir lesen, schauen uns Filme an, kochen immer wieder etwas Gutes, das wärmt!
Durchschnittliche Temperatur in der (ungeheizten) Wohnung, etwa 10° Grad Celsius. Gerade gut genug um die Velos aufzubewahren!Einmal fahren wir mit dem Tram nach Alicante und verbringen einen halben Tag in einem Einkaufszentrum, schlendern durch  alle Läden, gehen ins Kino und dann noch ins Restaurant, hier ist es ganz schön geheizt! Die Geschichte wird noch ein paar Tage dauern, in der einen Nacht fällt eine Böe noch einen Baum vor unserem Balkon. Die Gewitter wechseln sich mit ein paar Sonnenstrahlen, diese Pause nützen wir, um schnell einzukaufen und am Strand ein paar Fotos zu schiessen.
Das nächste Gewitter kommt bestimmt
Jetzt können wir wirklich das Meer und den Schnee gleichzeitig sehen!

 

One Comment on “Ruhepause?

  1. Hola, da habt ihr ja einen kalten Winter erwischt. Schade hat es nicht geklappt mit unseren Treffen, doch irgendwann irgendwo kreuzen such unsere Wege bestimmt. Wir sind nun in Cartagena und erwarten unseren Freunden Fritz morgen, er wird uns ein paar Wochen begleiten. Hier in Cartagena ist es Heiss und wir fühlen uns sehr wohl. Feuen uns auf Freitag, dann sitzen wir wieder im Sattel. Dr neueste Bericht ist online. Bis bald, eine gute Zeit wünschen wir euch und sind gespannt auf eure Tour und News. Herzlichst Bea und Pit

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