Schönes, Grünes, Duftendes, Wildes Andalusien!
Die Weiterfahrt weg vom Meer, einem Fluss entlang, in die Hügel und Berge des Hinterlandes. Dort wurde dieser Fluss gestaut, es hat mehrere Stauseen und Schluchten und einige Felswände, die für die Kletterer sicher ein Genuss sind.
Wir fahren zuerst aber Stunden durch ein Meer von Frühling, viele verschiedene Blumen blühen am Strassenrand und auf den Feldern. Vor allem der Duft der Orangen- und Zitronenblüten schwebt über der ganzen Landschaft, es ist fast wie in einem Parfümladen. Die Landschaft ist grün und unsere Augen geniessen diese Farbe.
Ich hatte bei der Planung das Gefühl, dass wir ziemlich viele Höhenmeter machen müssen und bin sehr erstaunt wie wenig Steigungen wir haben. Erst die letzten Kilometer werden so richtig anstrengend, da geht es hoch, aber die Gegend belohnt uns mit unwahrscheinlich schönen Kiefernwälder, Felsen und wechselnden Farben der Erde, von grau bis fast rot, es ist ein Augenschmaus. Bei der Schlucht, durch die wir fahren, fällt das Stichwort Aareschlucht. Ah, da werden heimische Gefühle wach!
Dann der Camping, er erinnert mich an meine Reise mit Janine, im Sommer 1986, das sah doch fast genau gleich aus?! Wir finden heraus, dass dieser Camping damals noch viel grösser war und viel weniger Infrastruktur hatte, ja damals musste man fast 10 Minuten laufen um zum WC zu kommen und Duschen gab es, glaub ich, auch keine,…
Aber, die ganze Infrastruktur hat seine besten Jahre schon wieder hinter sich gelassen, die Plätze sind zum Teil mit viel Gras bewachsen und so schräg, dass man beim Schlafen runterpurzeln würde.
Wir stellen unser Zelt ganz einsam auf einer kleinen Halbinsel auf, wir sind die Einzigen weit und breit. Auch diesmal ist die Toilette nicht gerade nebenan, aber wir sind ja wild campieren gewöhnt und können auch mal ohne WC…
Es habe zwei Füchse, die sich rumtreiben, werden wir gewarnt. Ja, das kennen wir doch schon von irgendwoher?! Nach dem Kochen, es ist schon ziemlich dunkel, räumen wir unseren Abfall in einen Container, wir wollen keinen nächtlichen Besuch.
Und beim Spaziergang hoch zu den Containern, sehen wir zwei mit Stirnlampen an einem der Steintische sitzen, da sind wirklich noch welche gekommen, was und sogar mit dem Fahrrad! Aha, das sind ja Fran und Christine! Sie sind genau die gleiche Strecke gefahren wie wir, einfach einige Stunden später! Sie wollten uns besuchen beim Zelt, aber da wir nicht draussen sassen, dachten sie, wir sind schon am Schlafen! Wir setzen uns zu Ihnen, sie kochen uns einen Tee und wir tratschen in die Nacht hinein, bis ich plötzlich ein Augenpaar in Bodennähe glitzern sehe, der Fuchs! Wir klären die Beiden auf über die „Gefahr“, die der hungrige Fuchs mit sich bringt, und sie nehmen dann ihre Taschen mit dem Essen drin mit in ihr Zelt.
Morgenstimmung am Stausee!
Am zweiten Abend dann, wir haben zusammen gekocht, vergessen wir doch unseren Abfallsack in knapp 1,7 Metern Höhe an der Wäscheleine – und der Fuchs springt den Sack natürlich an, genau in dem Augenblick, als ich gerade am Einschlafen bin und am meisten erschrecke! Wir haben nur ein paar Rüeblischalen und 2 Joghurtbecher, einige Käserinden und Papier-Taschentücher im Sack, aber das reicht, um ihn anzulocken. Wir kriechen wieder aus dem Zelt, um die Sache in Ordnung zu bringen, aber der Fuchs will gar nicht weg von seiner Beute, sogar als Martin einen Stein nach ihm wirft, rennt er nur ein paar Meter weg und kommt gleich wieder zurück.
Später in der Nacht hören wir einen Vogel? kläglich jammern, schreien – ob der Fuchs seine Eier gestohlen oder sogar die Jungen gefunden hat????