Scottish Border

dsc_4036-ivDer letzte Ort vor der Grenze ist Kielder, sehr bekannt bei allen Engländern, weil es an einem grossen Stausee liegt, der grösste Wald von England hier steht, ein Observatorium für Sterne befindet sich in den Hügeln, das Besichtigungen und nächtliche Führungen anbietet und ein beliebtes Ferien- und Ausflugsziel ist. Es hat aber nur noch etwa 100 Bewohner, da die Lebensgrundlage der Bewohner, die Holzfäller-Industrie, heute maschinell betrieben wird. Wo es früher noch hunderte von Männern benötigte, ist heute eine einzige Maschine, die von einem Mann bedient wird, viel effizienter.
In Kielder selber hat es ein paar bewohnte und viele Ferien-Häuser, einen einfachen Camping, einen Pub (bei dem die Campierer und Ausflügler essen) , ein ehemaliges Jagdschloss von einem Lord, das man besichtigen könnte, und einen kleinen Laden, der aber am Dienstagnachmittag geschlossen hat , als wir ankommen. Kein Telefonnetz auf dem Camping, dafür aber ein bisschen Wifi, über das wir kurz Kontakt mit unseren Kindern haben.
img_1134-ivDer Campingwart erklärt uns das mit den Midges, den Mücken von Schottland,  so genau, dass wir uns ein Headnet kaufen. Man weiss nie, wann der Wind zusammenbricht! und die Midges uns attackieren! (der Wind bricht ja nie zusammen, seit wir in England sind windet es immer, wir wissen schon bald nicht mehr wie es ist ohne Wind!)
Hier lernen wir einen Schotten kennen, der schon als Kind hierhergekommen ist, und immer wieder kommt, zum Velofahren und Mountainbiken, da es ihm hier so gut gefällt. Beim Abendessen sitzen wir zusammen, Martin hilft ihm mit seinem Kocher, der heute gerade nicht so richtig brennen will, und er offeriert uns ein Bier, das wir gerne annehmen zu unserem Reserve-Menu, das wir heute kochen müssen, weil der Laden geschlossen war. In der Nacht beginnt es zu regnen, wiri frühstücken wieder einmal im Zelt, und packen unser Zeug alles im Zelt ein, bis der Regen  aufhört und wir auch die nasse Haut einpacken können.
Martin hüstelt seit zwei Tagen, die kalte Nacht hat ihm nicht so gut getan. Auch mich kratzt der Hals, aber der nächste Tag ist sehr anstrengend, ich kille mit meiner Hitze alle Käfer, die mich krank machen wollen. Es ist eine fast ganztägige Fahrt ohne durch ein Dorf zu kommen, wir sind in Schottland angekommen! „Scottish Borders“ heisst es hier, es hat viele Hügel, Wald und natürlich viele Schafe!  Sicher mehr als Menschen! Einfach wunderschön, trotz Wind, ab und zu Regen und Hügel aufwärts.
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