Wir sind wieder unterwegs
Von den Ferien muss ich Euch ja nicht viel erzählen, das kennt Ihr selber: Ausschlafen, baden im Meer, immer wieder gut essen, etwas Sightseeing in einem Städtchen, ein Spaziergang durch das Naturschutzgebiet neben dem Camping, etc. etc.
Dann ein wunderbares langes Wochenende mit unseren Nachbarn (und Freunden) aus der Schweiz bei ihren Eltern. Wir freuten uns sehr, sie so schnell wieder zu sehen, es war ja ein Zufall, dass sie auch gerade in Spanien waren.
Und dann ging es wieder los, Richtung Hinterland, Wein-, Oliven- und Kirschen-Anbaugebiet. Und natürlich in die Berge. Die Wadenmuskel wurden nun etwas mehr in Anspruch genommen und die Kondition herausgefordert. Mehr als einmal musste ich mit Zittern anhalten und mal eine Verschnaufpause einlegen, wenn‘s gar zu steil bergauf ging.
Und etwas anderes haben wir auch geschafft: endlich einmal „wild“ zu übernachten.
Aber es brauchte schon 2 Dörfer, wo alle Hotels schon geschlossen waren, eine Nachfrage in einer Bar nach einem Zimmer erfolglos verlief, die Steigung der Strasse noch einige Kilometer lang weitergehen und der Tacho schon fast 50 Kilometer anzeigte, bis wir ernsthaft anfingen, die kleinen, abbiegenden Feldwege nach einem geeigneten Schlafplatz zu inspizieren. Und dann auch fündig wurden! Ein wunderschönes Plätzchen, siehe Titelbild!
Wir verbrachten eine recht ruhige Nacht, (mit leichtem Schlaf) nur der Wind rüttelte ab und zu am Zelt. Kein Fuchs, kein Bär und auch kein Wildschwein weit und breit :-) und nur frühmorgens ein Auto, das auf dem Feldweg entlang kam, weiss der Kuckuck, wo der herkam! Hat uns aber nicht gesehen, wir waren gut versteckt.
Ja, das Hinterland ist einfach irdisch schön, zum Fahren, Schauen, Riechen und Schmecken.
In Serra d’Almos, einem kleinen Dorf, treffen wir Gerardo, dürfen ein paar Nächte in seinem Haus mitten im Dorf übernachten, lernen seine Partnerin kennen, dürfen teilnehmen an einem Abendessen mit ihren Freunden, jungen Weinbauern aus der Gegend. Wir fahren mit den Velos (ohne Taschen) durch die Gegend und nach Falset, dem Tor zum Priorat, einem Spitzen-Weinbaugebiet. Einen Tag lang kutschiert uns Gerardo mit dem Auto durch dieses hügelige Land, da kann das Emmental gerade einpacken! Da geht es immer entweder hinauf oder hinunter, die Städtchen sind immer zuoberst auf den Hügeln, und um zum nächsten zu kommen, muss man runter und auf der anderen Seite wieder rauf. Wir sind froh, nicht mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, wir hätten Wochen gebraucht, um all das zu befahren, was mit dem Auto in einem Tag geht.
Wir testen immer wieder unsere Kamera aus, da wir noch lange nicht alle Tricks kennen, die sie könnte! Aber das Auslösen per Handy haben wir so langsam im Griff: Die Kamera kann ein Wifi aufbauen und mit einer App auf dem Handy können wir dann den Auslöser drücken. Oft Grund für Gelächter oder Ärger, wenn es nicht klappt. Oder die Sepia Einstellungen, die das ganze Bild wie eben zu früheren Zeiten aussehen lässt, wenn die Menschen auch ein bisschen so dreinschauen!

Die Bäckerei in Serra d’Almos macht täglich sehr gutes Brot in genau diesem Ofen: Das Foto ist nicht in einem Museum aufgenommen. Die Bäckerin wollte aber nicht mit aufs Bild.

Wir verbringen ruhige Tage und Abende mit unseren Gastgebern (von Warmshowers), wir kochen und schlemmen und lachen und haben viele gute Gespräche zusammen. Fast ein bisschen traurig nehmen wir Abschied, wir haben gute Freunde gewonnen, wer weiss, wo und wann wir uns wiedersehen!