Carneval

Mit dem Velo an die Fasnacht! Genau, so machen wir es, denn die Massa Critica findet genau am Carneval-Samstag, statt. Es heisst, dass man verkleidet kommen soll, und wir nehmen uns das zu Herzen. Aber wie verkleiden wir uns? Ohne viel auszugeben und Ware zu kaufen, die wir dann nicht mitnehmen können? Wir gehen mal zum Chinesen, der hat alles! Und von denen gibt es in jedem Quartier einige! Das ist der Gemischtwarenladen dieser Zeit, es gibt von den Haarklammern über Bettwäsche, Putzmittel, Kochgeschirr, Spielzeug, Lampenbirnen, Steckdosen, Schrauben, Werkzeug, und, und und,….ALLES! und zu so billigen Preisen, dass wir uns fragen, wer verdient da noch etwas? Wie geht das überhaupt?
Aber die Versuchung ist gross, hier einzukaufen, z.B. eine Hülle fürs Handy, für vielleicht 2-5 Euro, oder um zum Thema zurück zu kommen, eine Verkleidung für Fasnacht? Wir schauen ein paar Mal in so einen Laden rein, und langsam entsteht in unseren Köpfen das Kostüm:
Martin: er zieht seine Pyjamahosen (aus Thailand) an, sein Bike T-Shirt und auf dem Kopf das Beste, eine pinkige Lockenperücke, die er mit seinem Buff-Tüechli wie ein Indiander befestigt.DSC_1575 IV
Barbara: Auch die Pyjamahosen (grüne Gymnastikhosen), das leuchtgelbe Velo-T-Shirt, ein grünes Ballettröckli aus Tüll, eine gelbgüne Federboa und auf dem Kopf eine giftgrüne Lockenperücke. Eine rosa Schminkfarbe macht das Bild komplett.DSC_1578 IV
Was für ein Spass, schon die Hinfahrt voll verkleidet zur Plaza de Toros ist lustig, die Leute haben Freude, lachen, es ist schliesslich Fasnacht. Einige andere Fahrer kommen auch verkleidet, und es wird fotografiert und gefilmt.
DSC_1582 IVWie das letzte Mal beginnt die Runde etwas später, aber es sind doch etwas mehr Leute die mitfahren. Auch diesmal sind die Leute auf der Strasse begeistert, winken auch die Autofahrer haben viel Verständnis und geben dies hupend, oder zum Fenster hinaus johlend kund.
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DSC_1585 IVNach der Runde gibt es im Hafen noch einige Gruppenfotos, danach fahren viele wieder zum Mercado, um etwas zu trinken und zu essen. So gegen 16 Uhr fahren wir nach Hause, um uns auszuruhen. Der Abend wird nämlich noch lang. Unterwegs werden wir noch bei einer Tisch-Runde rufend zum Mit-Trinken eingeladen, wir lehnen dankend lachend und winkend ab, momentan haben wir schon genug getrunken.
Abends, dann, wenn wir sonst schlafen gehen, ziehen wir nochmals los. Wir begegnen vielen Familien mit müden Piraten und Prinzessinnen auf dem Heimweg.
Diesmal sind wir zu Fuss unterwegs, in die Rambla, wo zwei grosse Bühnen aufgestellt sind und das Volk fröhlich feiert, verkleidet und mit viel alkoholischen Getränken.
Auf den Bühnen, von denen eine oben und eine unten in der Rambla stehen, wird laute Musik gespielt, fast alles Lieder, die die Leute mitsingen können. Es ist ein Riesen-Gstungg, wir lassen uns auch durchs Gewühl treibenund versuchen zu verstehen, was der Carneval hier eigentlich ist. Es wird flaniert, was das Zeug hält aber neben den beiden Bühnen finden wir keine weiteren speziellen Attraktionen. In Gruppen ziehen die jungen Leute umher, es wird gelacht und getrunken und wieder weitergezogen, eigentlich nicht viel anders als sonst an den Wochenenden, einfach heute mit Verkleidung. Uns kommt es so vor, dass diese Menschen gar nicht viel Unterhaltung benötigen, sie sind sich selber genug!
Wir flanieren also auch herum bis wir einfach zu müde sind und machen uns dann auf den Heimweg mit dem Tram, das diese Nacht ausnahmsweise bis drei Uhr in alle Richtungen fährt.
Ach, das war wieder ein Tag, der uns über alle Massen gut gefallen hat.
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