Winterquartier

img_1294-winterquartier„Unsere“ Wohnung hat etwas, das uns letztes Jahr gefehlt hatte: eine Terrasse mit viel Sonne ab dem Mittag, die wir ausgiebig geniessen in den nächsten Tagen!
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Daneben gibt es kleinere Reparaturen und Einkäufe zu erledigen:
Ein Balkonfenster steht so schräg in der Fassung, dass es am ersten Abend ziemlich unangenehm hineinzieht. Fast alle Storenbänder sind alt und müssen mit viel Geduld behandelt werden.
Die Küchenutensilien sind auf der Terrasse in Kartonschachteln und einem Plastikschrank verpackt, ziemlich vieles ist unbrauchbar alt oder kaputt. Der Plastik von dem Schrank zerfällt beinahe, als wir ihn anrühren, so spröd ist er.
Die Dusche verliert am Anfang des Schlauchs so viel Wasser, dass die Brause fast trocken bleibt und als wir unsere Frottiertücher an der Wäscheleine aufhängen wollen, zerfällt diese in weisses Pulver!
In der Küche hat jemand den Schüttstein (ja wirklich, noch ein Schütt-Stein) mit der gleichen weissen Farbe wie die Schränke angemalt, jetzt blättert diese bei jedem Abwasch ein wenig ab. Das sieht alles etwas unappetitlich aus! Der Wasserhahn spritzt auf alle Seiten, nur nicht ins Becken, und so weiter und so fort,…..wir haben zum Glück einen guten Handwerker dabei, der fast alles flicken kann! Sogar den Radiator, dessen Schalter sich nicht bewegen wollen, bringt er dazu, doch ein wenig zu heizen, als es abends mal etwas kühler wird!
Wir holen unsere eigene „Küche“ hervor, zu den paar Gläsern und Tellern, die wir auf der Terrasse finden, kaufen wir uns eine grosse Bratpfanne mit Deckel, da wir vielleicht auch mal Besuch haben werden, und vielleicht eine Paëlla oder sonst etwas Gutes kochen wollen. Und somit ist unsere Küche schon komplett.
Ach ja, und was uns noch fehlt, ist eine Internetverbindung! Ein WIFI! Im Haus hat der Sohn einer Nachbarin, die direkt über uns wohnt einen Anschluss. Wir haben ein gutes Signal, nur das Passwort fehlt uns! Wir würden uns gerne beteiligen an den Kosten, weil die Installation eines Routers sich für uns nicht lohnt. Der Sohn komme fast jeden Mittag zu der Mutter essen, sie sei schon älter, gehe kaum aus der Wohnung hinaus und sei schwerhörig, werden wir vom Concierge informiert. Aber in dieser Woche gibt es in Spanien zwei Feiertage, der 6.12. und der 8.12. sind schulfrei, die Supermärkte sind geschlossen, der Concierge hat frei, und …der Sohn kommt nicht zum Mittagessen zur Mutter. Wir wollen uns zweimal bei dieser Frau vorstellen, aber sie macht uns die Türe nicht auf. Also warten wir auf den Montag, um den Sohn abzufangen, falls er denn kommt! Und behelfen uns mit 3G, das für Mails und WhatsApp schon funktioniert, aber für den Blog und Skype nicht, da das zu viel kosten würde.
Am ersten Samstag schon ist die erste Massa Critica, das Treffen der Velofahrer in Alicante, da wollen wir natürlich nicht fehlen. Und lernen Toni und Yeni kennen, die gerade von ihrer ersten mehrmonatigen Tour durch Spanien zurück sind. Sie haben aber schon etliche andere Auslanderfahrungen, da sie in verschiedenen Ländern gearbeitet haben, unter anderem in China und Hongkong. Die beiden wollen wir einladen, um Erfahrungen auszutauschen und sie besser kennenlernen.
Nachmittags ist der Fussball-Match des Jahres angesagt, derjenige, wo in ganz Spanien niemand mehr in der Strasse unterwegs ist, sondern vor dem Fernseher sitzt: Barcelona-Madrid! Da müssen wir natürlich auch dabei sein und in einer Bar verfolgen wir zusammen mit Jorge das Spektakel, das zum Leidwesen aller mit 1:1 endet!
Nach zwei etwas regnerischen Tagen wird es wieder sehr freundlich und wir unternehmen unsere ersten kleinen Runden mit dem Fahrrad in der Gegend, wo wir jetzt wohnen. Wir sind nicht in der Stadt, sondern eher in der Region des Strandes, heisst Playa San Juan und ist ziemlich ruhig, viele Wohnungen sind unbewohnt im Winter. Es ist nicht besonders hübsch, aber das Quartier letztes Jahr war auch nicht hübsch. Dafür sind wir ganz nahe am Strand, nachts hören wir das Meer rauschen, so wenig Verkehr hat es! Von der Terrasse aus sieht man es sogar, zwischen den Pinien, Palmen und Hochhäusern. Und in 5 Minuten sind wir am Strand, was aber in dieser Saison nicht so wichtig ist, es ist zu kühl zum Baden. Wir hätten hinter dem Haus auch einen Swimmingpool, gefüllt mit schön blauem Wasser, (natürlich sind die Kacheln blau) aber auch hier, es ist doch ein wenig zu kühl, um sich reinzustürzen!
img_1315-winterquartierWir laden Toni und Yeni zum zusammen kochen ein, sie haben ja auch gezeltet und gekocht auf ihrer Tour. Fran und Jorge sind auch dazu eingeladen, aber Fran kann heute nicht. Wir sind eine fröhliche Truppe, die da in unserer Wohnung hantiert und es ist obergemütlich, die Sonne scheint zum Küchenfenster hinein, einfach toll. Schlussendlich haben wir eine Mahlzeit mit Tofu-Gemüse-Mix und spanischen Pistu, einem Gemüse-Kartoffel-Tomaten-Mix, zubereitet und geniessen ihn bei angeregten Gesprächen. Irgendeinmal kommt auch Fran zu uns, und etwa um 20.30 Uhr verabschieden wir uns voneinander! Das war eine sehr schöne Einweihung von unserer Küche und unserer Bratpfanne!
An einem Samstag stehen wir schon vor 7 Uhr bereit für einen grösseren Ausflug mit einer Gruppe Cicloturistas. Wir werden von Villena aus eine Rundtour um eine Sierra machen, das Ganze soll ca.100 km lang sein, aber nicht sehr anstrengend. Die Gruppe will viele solche Touren machen, diese dann veröffentlichen, um andere Tagestourenfahrer zu animieren. Sie unterscheiden sich von den Strassenfahrern und den Mountainbikern, die das Velofahren als reinen Sport ansehen. Fahrrad fahren soll Spass machen, auch gemütlich sein, gemeinsam unterwegs sein, die Landschaft und das Fahren geniessen.
Da die Strecke aber für eine Tagestour doch etwas lang ist, sind wir bis in die Nacht hinein unterwegs. Die Landschaft ist schön, zuerst viel Wein, Mandel- und Olivenbäume, dann aber auch Wildnis, Büsche und Pinienwald und fast alles über sehr wenig, bis gar nicht befahrene Strässchen. Ein Abschnitt fehlt sogar auf meinem GPS!
img_1313-winterquartier img_1316-winterquartier dsc_4658-winterquartier dsc_4659-winterquartier 20161215-223443-winterquartierimg_1314-winterquartierSo unternehmen wir Verschiedenes, allein oder mit unseren Freunden und lassen es uns gut gehen.img_1308-winterquartierSchlussendlich erhalten wir dann auch das WIFI von unserem Nachbarn, er will kein Geld dafür, wir sollen es einfach niemandem weitergeben! Das ist wirklich sehr nett! Und wir können unseren Blog wieder Updaten!
Schon bald werden wir einen kurzen Abstecher zu unseren Kindern machen, Weihnachten mit ihnen und Familie verbringen! Dieses Jahr sieht es eher weniger nach Skifahren aus, es hat nicht geschneit seit anfangs Dezember und weiterhin ist kein Schnee in Sicht!

Wir wünschen Euch allen ein frohes Weihnachtsfest, bis bald wieder mit neuen Berichten von unserer Reise!DSC_1260 IV

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